Trotz der letzten beiden "Coronajahre", in denen es kaum möglich war, gemeinsam zu proben, werden 14 Pipe Bands bei uns in Peine sein, um sich den kritischen Ohren und Augen der beiden Wertungsrichter Pipe Major David Johnston (Infos: Pipe Major David Johnston | eventpeppers) und Carel Ooms (Infos: Carel Ooms | BAG e.V. (bagev.de) ) zu stellen.
Die Wettbewerbe und Vorführungen der Pipe Bands beginnen am Samstag, 7.Mai, um 11.00 Uhr vor der Hauptbühne im Stadtpark. Die genaue Reihenfolge der Auftritte könnt ihr dem "Timetable" entnehmen (Änderungen sind möglich):
Die Solo-Wettbewerbe werden am Sonntag, 8.Mai, ab 10.30 Uhr an verschiedenen Stellen des Stadtparks gespielt. Die Schiedsrichter sind: Pipe Major David Johnston, Anna Kummerlöw (Anna Kummerlöw – Wikipedia) und Eoin Allister MacKinnon Ashford (Alba Pipe Band Hildesheim (musiktreff.info) ) für die Pipers und Carel Ooms für die Drummers. Hier auch die Übersicht zu den Solos:
Wir freuen uns außerdem, dass es in diesem Jahr wieder Auftritte verschiedenster Gruppen auf unserer Showbühne geben wird. Ihr werdet hier schottischen und irischen Tanz erleben, könnt aber auch alten Märchen lauschen und euch an musikalischen Auftritten erfreuen. Hier findet ihr die genauen Gruppen und ihre Auftrittszeiten:
Warum Wettbewerbe?
Ruhm,
Ehre, etwas zu essen und zu trinken und (wenn’s klappt) Geld. Der
ursprüngliche Hintergrund von Piping-Wettbewerben war das Wiederbeleben
einer ca. 50 Jahre lang unterdrückten und verbotenen Kultur (Disarming
Act in Schottland von 1746-1782). Das Tragen des Kilts, das Sprechen der
gälischen Sprache, das Spielen auf der Bagpipe – alle “hochländische”
Kultur war vom Leben abgetrennt. Da Pfeifer-Meister die klassischen
Stücke für den schottischen Dudelsack nicht in Notenschrift an ihre
Schüler weitergaben, sondern mittels eines ausgeklügelten Sing-Sangs
(Canntaireachd), war es nach Beendigung des Disarming Acts wichtig, die
noch verbliebenen Stücke wieder ans Licht zu holen. Sie können ihr
ganzes Leben mit einem Lehrer bzw. Könner bzw. Meister verbringen und es
wird dennoch nicht ausreichen, alles gelernt zu haben. Heute ist die Bandbreite der Wettbewerbe größer denn je.
Neben
den klassischen Stücken (14. bis 18. Jahrhundert) hielt im 19.
Jahrhundert die Light Music Einzug – eine doch sehr junge Disziplin.
Competitions gibt es heute für Solopfeifer, Solotrommler, Quintetts (3
Piper, 1 Side Drummer, 1 Bass oder Tenor Drummer) und für Pipe Bands
(minimum 6 Piper, 2 Side Drummer, 1 Bass Drummer – gängig in den
gehobenen Klassen sind 16 Piper, 8 Side Drummer, 2 Tenor Drummer, 1 Bass
Drummer).
Solowettbewerbe Piping:
Solowettbewerbe Drumming:
Wettbewerbe für Quintetts und Pipe Bands:
Die Bandgraduierungen reichen von “Grade 5” (Beginner) hin zu “Grade 1” (höchste Klasse). In Grade 5 darf die Band mit 5 Pipern etc. ein 4 Minuten Medley spielen; in Grade 1 muß die Band (wenn sie gewinnen will) mit 16 Pipern etc. aufwarten und muß sowohl eines von zwei 7 Minuten Sets als auch eines von zwei March / Strathspey / Reel-Sets spielen (Auswahl liegt bei der Jury auf dem Feld). Bands, die im “Grade 4” antreten, spielen lediglich 2 Marches à 4 Parts oder einen Mix aus Marches mit 2 Parts und Marches mit 4 Parts.
Bei Solisten wird bewertet:
Klang des Instruments, exakte Fingertechnik und musikalischer Ausdruck.
Bei Bands wird bewertet:
Klang der Instrumente miteinander, exaktes und synchrones Spiel, musikalischer Ausdruck.
Für Bands gibt es auf Wunsch noch Sonderevents wie March and Discipline.
Es gibt keinen Wettbewerb der da heißt “wie erfreue ich das Publikum?”! Und doch: in Schottland sitzen junge wie alte Leute von morgens 9 Uhr bis abends 9 Uhr z.B. in einem Piobaireachd-Wettbewerb. Verlassen diesen auch nicht, sondern beißen ab und zu mal leise (zwischen den Auftritten zweier Wettbewerber) in ihr mitgebrachtes Brötchen. Während der ihnen vertrauten Musik träumen sie weg.